Materialien, Unterschiede und Bearbeitung – ein Werkstattbericht
👠 Einleitung Wenn ich morgens meine kleine Werkstatt betrete, liegt schon dieser besondere Duft von Holz, Farben und Werkzeug in der Luft. Auf meinem Arbeitstisch stehen zwei Formen, die mich seit Tagen begleiten: High Heels. Nicht zum Tragen gedacht, sondern als Kunstobjekte. Die Idee war simpel – dieselbe Form, aber zwei völlig unterschiedliche Materialien: Hobby-Bau-Gips und Epoxidharz.



🧱 Der Gips-High Heel – schnell, klassisch, handwerklich
Ich erinnere mich noch, wie ich den Gips angerührt habe: Wasser, Pulver, ein kurzes Rühren – und schon war die Masse bereit. Beim Eingießen in die Form musste ich mich beeilen, denn Gips zieht schnell an.
- Gefühl beim Arbeiten: fast meditativ, aber auch hektisch, weil die Zeit drängt.
- Nach dem Entformen: ein mattes, weißes Objekt, das sofort nach Schleifpapier und Farbe „gerufen“ hat.
- Charakter: leicht, aber zerbrechlich. Ein Schuh, der eher an eine Skizze erinnert als an ein fertiges Kunstwerk.
💎 Der Epoxidharz-High Heel – modern, glänzend, luxuriös
Ganz anders war die Arbeit mit Epoxidharz. Schon das Mischen von Harz und Härter verlangt Präzision – ein kleiner Fehler, und die Masse bleibt klebrig. Ich habe Pigmente hinzugefügt, ein wenig Glitzer, und beim Eingießen war es fast wie Zauberei: die Flüssigkeit floss langsam, schwer und glänzend in die Form.
- Gefühl beim Arbeiten: konzentriert, fast wie ein Laborversuch.
- Nach dem Aushärten: ein Schuh, der im Licht schimmert und wirkt, als wäre er aus Glas.
- Charakter: stabil, edel, ein echtes Statement-Piece.
| Kriterium | Hobby-Bau-Gips | Epoxidharz |
|---|---|---|
| Kosten | Günstig, ideal für Experimente | Teurer, aber hochwertig |
| Stabilität | Bruchempfindlich | Extrem robust |
| Bearbeitung | Schnell, unkompliziert | Aufwendig, präzise |
| Optik | Matt, gut bemalbar | Glänzend, transparent |
| Atmosphäre beim Arbeiten | Spontan, handwerklich | Konzentriert, fast wissenschaftlich |
✨ Mein Fazit
Es ist faszinierend, wie dieselbe Form zwei völlig unterschiedliche Geschichten erzählen kann. Der Gips-High Heel ist für mich wie eine schnelle Skizze – charmant, aber fragil. Der Epoxidharz-High Heel dagegen wirkt wie ein fertiges Kunstwerk, das man ausstellen möchte. Beide haben ihren Platz: der eine als Übung und Experiment, der andere als glänzendes Highlight.
👉 So wird aus einem einfachen Projekt ein kleiner Werkstattroman – zwei Schuhe, zwei Materialien, zwei Welten.
🔧 Praktische Tipps für Hobby-Bastler
🛠️ Werkzeuge, die dir die Arbeit erleichtern
- Silikonformen: Ideal für sowohl Gips als auch Epoxidharz, da sie flexibel sind und das Entformen erleichtern.
- Schleifpapier in verschiedenen Körnungen: Für Gips brauchst du grobes Papier zum Vorschliff und feines für die glatte Oberfläche.
- Heißluftfön oder Gasbrenner: Bei Epoxidharz unverzichtbar, um Luftblasen aus der Masse zu entfernen.
- Schutzkleidung: Handschuhe und Atemschutz sind Pflicht beim Arbeiten mit Harz, um Hautkontakt und Dämpfe zu vermeiden.
- Acrylfarben und Pigmente: Für kreative Oberflächengestaltung – von klassisch matt bis hin zu glitzernd und transparent.
💡 Tricks aus der Werkstatt
- Gips anrühren: Immer Pulver ins Wasser geben, nicht umgekehrt – so vermeidest du Klumpen.
- Epoxidharz mischen: Exakte Mengen nach Herstellerangaben abwiegen und mindestens 2–3 Minuten gründlich rühren.
- Luftblasen vermeiden: Die Form leicht auf den Tisch klopfen, damit eingeschlossene Luft entweicht.
- Oberflächen veredeln: Gips lässt sich wunderbar mit Klarlack versiegeln, Epoxidharz kann durch Polieren einen Glas-Effekt bekommen.
- Geduld zahlt sich aus: Gips ist schnell fertig, aber Epoxidharz braucht Zeit zum Aushärten – lieber länger warten, als zu früh entformen.
✨ Extra-Tipp für Kreative
Kombiniere beide Materialien: Gips als Grundkörper, Epoxidharz als glänzende Beschichtung oder Detail. So entsteht ein spannender Mix aus klassisch und modern.
In Kürze gibt’s die Auflösung, ich freue mich schon, es euch zu zeigen!
Viel Spaß, eure Sabine

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